Gesunde Pflanzen brauchen einen gesunden Boden. Dieser kann durch regelmäßige Kompostgaben preiswert und auf natürliche Art und Weise selbst hergestellt werden. Das Naturprodukt Kompost sorgt zudem für ein aktives Bodenleben, ein kräftiges Pflanzenwachstum und blühende Gärten. Wer in seinem Garten selbst kompostiert, arbeitet Hand in Hand mit der Natur. Pilze, Bakterien und Bodentiere wandeln die organischen Rohstoffe zu wertvollem Kompost um. Die darin enthaltenen Humusanteile und Nährstoffe bauen den Boden auf und versorgen ihn mit allem, was die Pflanzen brauchen. Kompostierung und die Kompostanwendung sind daher die beste Voraussetzung für eine umweltfreundliche Gartennutzung und das „Gärtnern ohne Gift“.
1. Standort: Der ideale Kompostplatz liegt im Halbschatten, ist windgeschützt und leicht zugänglich. Er wird auf einer ebenen, naturbelassenen Stelle mit direktem Bodenkontakt angelegt, so dass Bodentiere zuwandern können.
2. Kompostmiete bzw. Behälterwahl: Sollen größere Mengen an organischem Material auf einmal aufgesetzt werden, empfiehlt sich das Anlegen einer Kompostmiete. Hierzu wird Baum- und Strauchschnitt als Unterschicht auf den Gartenboden gelegt. Darauf wird dann das zu kompostierende Material aufgelegt und mit einer Erdschicht leicht abgedeckt. Kompostbehälter gibt es in zahlreichen Variationen:
a) Preiswerte, oben und unten offene Behälter aus Holz oder Drahtgeflecht, die man auch gut und preiswert selbst herstellen kann.
b) Geschlossene Behälter aus Kunststoff, die gegen zu hohe Feuchtigkeit und in dichten Bebauungsgebieten vor Geruchsbelästigung schützen. Diese sind im Fachhandel erhältlich.
3. Aufsetzen: Für alle Kompostierungsmöglichkeiten gilt, dass das organische Material in verschiedenen Schichten locker aufgesetzt wird. Eine Grundschicht aus Ästen, Zweigen oder Häckselgut sorgt für eine gute Durchlüftung und verhindert Staunässe. Beim weiteren Aufsetzen sollten immer trockenes und feuchtes sowie strukturreiches (z. B. Baum- und Heckenschnitt) und strukturarmes Material (z. B. Grasschnitt, Küchenabfälle) gut miteinander vermischt werden. Das fördert die biologische Aktivität (Auf-, Ab- und Umbauprozesse) und damit den Rotteprozess. Kompostmieten oder -behälter können mittels Kompostvlies oder langem Gras abgedeckt und so vor Vernässung durch Niederschläge bzw. vor Austrocknung geschützt werden.
4. Umsetzen und Absieben: Sobald der Kompostbehälter voll ist, kann das Umschichten des Komposthaufens erfolgen. Das sorgt für gute Durchlüftung und bringt auch das Material aus den Randbereichen ins Mieteninnere. Dadurch wird die Verrottung beschleunigt und nach cirka einem halben Jahr (bzw. ohne Umsetzen nach einem Jahr) kann der fertige Kompost ausgesiebt werden. Hierfür eignet sich ein Wurfgitter mit einer Maschenweite von 15 bis 20 Millimetern. Alles Material, das durch das Sieb fällt, ist ausreichend verrottet, riecht nach Waldboden und kann direkt als Bodenverbesserer eingesetzt werden. Die noch verbleibenden Grobanteile können wieder als Strukturmaterial für den neuen Komposthaufen verwendet werden.
Der eigene Komposthaufen und die Biotonne ergänzen sich in hervorragender Weise.
Je nach Größe und Fassungsvermögen wandern kleine Mengen von angetrocknetem Grasschnitt, dünne Äste und organische Küchenabfälle auf den eigenen Komposthaufen. Großes Astwerk, das sich nur langsam zersetzt, und lästige Unkräuter, deren Weiterverbreitung man verhindern will, sind ideal für die Biotonne. Ebenso finden Essensreste und Schalen von Zitrusfrüchten besser in der Biotonne Platz. Und genau an dieser Stelle schließt sich der Kreis: in der professionellen Kompostierung entsteht aus diesen, für den eigenen Komposthaufen vielleicht »zu schwierigen« Materialien, ein gütegesicherter Kompost, der wiederum ideal zum eigenen Kompost passt. Besser könnte es doch kaum gehen: Eigenkompostierung und professionelle Kompostierung sind keine Konkurrenz, sondern gleichberechtigte Partner.
Reicht der eigene Kompost für die Humuszufuhr, Beetvorbereitung und Bodenverbesserung im Garten nicht aus, kann man ausgezeichnete Kompostprodukte auch preiswert bei den Mitgliedsbetrieben der Gütegemeinschaft Kompost Region Südwest e. V. erhalten!
Eine aktuelle Übersicht zu den Kompostanlagen in Ihrer Nähe finden Sie im Internet unter: www.rgk-suedwest.de oder fragen Sie einfach bei Ihrer Stadt- oder Gemeindeverwaltung nach.